Anfang diesen Jahres fiel bei uns eine tiefgreifende Entscheidung: wir haben uns entschlossen, aus Deutschland wegzugehen.
Gründe hierfür gab es viele, darunter natürlich das große C-Thema, das vieles aufgewirbelt hat, aber auch die zunehmende ethische Verwahrlosung der deutschen Regierung mit Lobbyismus, Korruption und nur dann ein wenig Reue wenn´s mal auffällt und auch nur so lange es eine gewissen Medienpräsenz hat, von Konsequenzen mag ich gar nicht erst anfangen.
Jammern und Klagen ist zwar für den Moment sehr befriedigend. Aber führt das irgendwo hin? Ausser dass man innen wie aussen da hingerät, wo man eigentlich genau nicht hinwill? „Worrying is like praying for the things you don´t want!“ hat irgend ein kluger Mensch mal gesagt. Ich finde, das trifft es ganz gut.
Das Unwohlsein, das Gefühl nicht mehr am richtigen Ort zu sein, das ich in meinem Heimatland wahrgenommen habe, war schon lang vor Corona da. Neben politischen Themen fühlte ich mich schon lange nicht mehr am richtigen Platz auf dem Globus. Aber es ging ja doch irgendwie immer weiter. Ich arrangierte mich. Mit meinen beruflichen Tätigkeiten, die sich im wesentlichen auf den musikalischen Bereich konzentrierten, neben Familie und Haushalt. Mit unserem Städtchen, das immer mehr verkam durch die Jahrzehnte. Mit einem Umfeld, das mir in weiten Teilen fremd geworden war. Und das, obwohl ich seit mittlerweile 15 Jahren meinen eigene spirituelle Reise begonnen hatte, mit vielen unterschielidchen Trainings und Ausbildungen. Dies hatte in der Praxis für mich und andere hier und da auch mal Anwendung gefunden, im privaten und im beruflichen Leben. Aber ich fühlte, dass ich damit nicht am richtigen Ort war. Nach der Entscheidungsfindung öffneten sich prompt und unerwartet auf beruflicher Ebene neue Türen. Doch dazu ein anderes Mal mehr.
Mein Traum von einem Leben in Portugal, mit seiner starken Natur, den wunderbaren Gerüchen von Cistrosen, Eukalyptusbäumen und Meer, mit seinen krassen Farben in der roten Erde, im stahlblauen Himmel, in den bunten Felsen, den ich schon seit 15 Jahren im Herzen hatte, verblasste mehr und mehr. Ich hatte mich eingerichtet, abgefunden, den Ruf innerlich auf stumm geschaltet. Und das. obwohl ich mich dort immer freier fühlte als in Deutschland, mehr im Einklang mit mir war, mehr Lebensfreude spürte und mehr Energie hatte.
Ohne die berufliche Perspektive wurde es in meinem Umfeld nun ziemlich dünn. Was hielt mich noch? Ich erreichte den Tiefpunkt, an dem eine Wende her musste. Und im Herzen flammte er wieder auf, der Wunsch, in Portugal zu leben. Die Zelte abzubrechen. Einen neuen Start zu machen. Zuvor war ich in der Familie bei meinem Mann und den Kindern mit meinem Wunsch eher alleingestellt, jetzt fand er auch unter den gegebenen Umständen Gehör und Zustimmung.
Zuerst entschloss ich mich, mein schönes großes Studio, das ich zwölf Jahre in Betrieb hatte mit Kursen, Chorarbeit, Gesangsunterricht und Coachings, zu schliessen. Nach einem Jahr der Verwaisung und dem Aufbringen der Kosten quasi ohne eigenes Einkommen hatte ich das Kapitel geschlossen.
Das war mit Schmerz verbunden, obwohl die Entscheidung zu gehen schon im Raum stand.
Es überwog deshalb das Gefühl von Befreiung. Und was tat sich nun bei mir noch auf? Leere. Viel Raum für Neues. Ein Vakuum, das gefüllt werden wollte. Und dazu: viele gemischte Gefühle.
Eine Freundin hat das Studio nach meiner Kündigung zu unser beider Glück für sich als Refugium und Kursraum übernommen. So fühlte es sich für mich letzten Endes gut an.
Danach ging es zukunftsgerichtet weiter. Ausmisten. Verschenken. Verkaufen, Packen. Was aber dann doch viel mit Vergangenheit zu tun hat. So viele Dinge erzählen eine Geschichte. Deine Geschichte. Die deiner Kinder. Die deiner Familie. Was behalten, was darf weg? Ein erneuter Zwiespalt zwischen Befreiung und dem Versuch der Konservierung von Erinnerungen durch das Festhalten an DIngen…. Letztlich ist vieles gegangen, vieles, das seinen Weg in den Container gefunden hat, wird noch gehen dürfen, wenn es in Portugal ausgepackt werden wird. Weil man dann doch nochmal anders spürt, was alles nicht mehr passt, nicht mehr sein muss, nicht mehr nötig ist.
Letztlich waren all dies nur Dinge. Das Studio. Das Haus. Alles darin. Jetzt ist alles im Container verpackt, verkauft, beim Bringhof gelandet, verschenkt. Die Tür des Hauses, das für 15 Jahre unser Heim war, ist zu, der Schlüssel in anderen Händen.
Was mich viel mehr berührte, waren die Reaktionen der Menschen, denen wir unsere Pläne mitgeteilt haben. Viele waren traurig. Das war vor allem in unserer Familie so. Unseren Eltern, Geschwistern Freunden und Arbeitskollegen-vielen fiel der Abschied schwer. Den Klassenkumpels und -kumpelinen und Freunden unseres Jüngsten. Manche haben sich sehr am Riemen gerissen, um uns unsere Freude nicht zu verderben. Andere haben ihren Tränen freien Lauf gelassen. Alles normal und viele denken bestimmt öfter und mehr an uns, als wäre wir noch da. Bei einigen glaube ich tatsächlich, dass sie ihren Vorsatz uns hier im Paradies zu besuchen, wirklich wahrmachen werden. Und darauf freue ich mich sehr. Denn es werden Begegnungen sein, die nicht zwischen Tür und Angel passieren, sondern welche, die gemeinsame „quality time“ verheissen. Mit viel Zeit in einem wunderschönen Umfeld.
Mir sind alle Menschen die wir geografisch 2.600 km weit im Norden gelassen haben, noch immer genauso nah, als würden wir noch im Sauerland leben. Nähe hat für mein Empfinden viel mehr damit zu tun, wen wir im Herzen tragen, an wen wir denken, wer uns „nahe steht“. Aber es ist vielleicht doch immer leichter zu gehen, als zurückzubleiben. Anders als wir, die wir hier nun auch vieles neu füllen dürfen, müssen die, die geblieben sind, ein Vakuum füllen, das wir hinterlassen haben.
Es hat mich zuweilen sehr berührt, was durch unseren Weggang an inneren Prozessen bei manchen angestossen wurde. Wann immer ich Kontakt hatte mit jemandem, dem ich erzählt habe, was wir vorhaben, bin ich gar nicht mal selten mit ganz unerwartet emotionalen Reaktionen konfrontiert gewesen. Viele haben unsere Entscheidung gefeiert, uns für „mutig“ erklärt-hier und da hörte man auch mal im Unterton eine Schwingung von „leichtsinnig“ heraus, „so etwas könnte ich nicht“, andere fanden es für uns wieder „sehr stimmig“. Viele haben richtig mit uns gefiebert, wie geht es denn voran, wann geht es los, habt ihr schon eine neue Bleibe….
Und dann waren da die, bei denen ich die Blaupause ihres eigenen Lebenstraumes deutlich spüren konnte. Die bedauerten, es nicht angegangen zu sein. Und die für sich schon das Tor zugemacht haben. Weil man ja zu alt, finanziell nicht gut genug aufgestellt, zu gebunden, zu dies zu das, zu jenes sei. Und der damit aufflammende Schmerz. „Wir waren ja mal für ein Jahr im Ausland, das war die beste Zeit in unserem Leben! Und eigentlich wollte ich so gerne…“ Jede der Reaktionen war für mich ein Anstoss nochmal zu reflektieren, was ich da gerade teilen durfte. Und was ich selbst gerade tue. Die Momente, in denen ich mich kurzfristig für vollkommen übergeschnappt gehalten habe, dass ich diese Entscheidung massgeblich vorangetrieben habe, lassen sich an einer Hand abzählen und halten sich somit doch sehr in Grenzen.
Ich weiss natürlich, dass es nicht auf jeden zutrifft, dass man nicht über seinen Schatten springen mag. Es gibt natürlich Umstände, die binden. Und es ist auch nicht jeder Traum mit einem Weggang ins Ausland verbunden. Es gibt eben aber auch viele Umstände, die nur scheinbar binden. Und es gibt vor allem viele Möglichkeiten, die nicht gesehen, erforscht, bedacht oder geprüft werden. Und das was bei vielen darunter liegt, ist für mein Empfinden eine der Uremotionen, die uns so oft falsche Entscheidungen treffen lassen. Die Angst.
Angst begleitet uns. Sie ist manchmal nützlich, zum Beispiel man will eine viel befahrene Strasse überqueren und sie hält einen davon ab, einfach loszulaufen ohne auf den Verkehr zu achten. Allzuoft ist sie dann aber doch unsere Bremse. Vor allem die Angst, Fehler zu machen. Dass Fehler notwendig sind in den Prozessen unserer Erfahrungen, ist für mich oft noch herausfordernd. Angst ist für lange Zeit einer meiner treuesten Beleiter gewesen und ich bin noch immer dabei, mich mit ihr so zu arrangieren, dass sie mir nicht mehr allzuoft in die Quere kommt, wenn ich Dinge in meinem Leben realisieren möchte. Sie bringt mich ins zweifeln, macht mich klein, bremst mich aus. Perfektionismus ist ihr kleiner Bruden, der gerne ebenfalls Dinge zum Stillstand bringt. Daran darf ich noch arbeiten. Aber das macht mir keine Angst. 😉
Und um noch einmal den „Mut“, den wir für den Umzug hierher aufgebracht haben zurückzukommen: Interessanterweise fühle ich mich mit all dem kein Stück „mutig“. Für mich ist der Umzug hierher ein logischer Schritt in einer kausalen Kette von Schritten, die wir unternommen haben. Ein kleiner Dank gilt Corona, es hat das Ganze deutlich beschleunigt.
Aus spiritueller Sicht sehe ich unseren Schritt als Führung durch die universelle Schöpferkraft. Im ThetaHealing wird ein neuer Schritt im Leben, der sich erfüllt mit „divine timing“ bezeichnet, was es für mein Empfinden vollkommen treffend beschreibt.
Für mein Empfinden lohnt es sich, seine großen und kleinen Träume wahrzunehmen, anzuschauen, auf Machbarkeit zu überprüfen. Und auch zu überprüfen, ob es ein Ziel ist, das ich wirklich will. „Gib acht, was du dir wünschst, es könnte eines Tages zur Realität werden!“ hat mal ein anderer kluger Mensch gesagt. Nicht blumiger zu malen, als es ist, gehört ganz sicher auch dazu, wenn man seine Ziele erreichen möchte. Die rosarote Brille taugt nicht lange für einen klaren Blick.
Ich weiss, dass hier in Portugal vieles auch nicht brilliant ist. Ich weiss, dass es Herausforderungen für uns geben wird. Aber dies ist der richtige Platz für uns. An dem mir vieles möglich sein wird, das ich in Deutschland für mich unrealisierbar erachte.
Es gibt so viele unterschiedliche Träume. Große und kleine: Wohnen auf dem Land. Sich selbstständig machen mit etwas, das man gern tut und gut kann und sei es nur „nebenher“. Gärtnern lernen. Mit dem Fahrrad quer durch Europa fahren. Oder eben auswandern. Vielleicht ist es auch gut, erstmal seinen Traum zu verkleinern, so dass sich wenigstens teilweise eine Machbarkeit einstellt. Die Schritte tun, die nicht direkt verbindlich und geradeaus dorthin führen müssen, aber die ihn wach und lebendig im Bewusstsein halten. Dinge tun, die „damit zu tun haben“. Ich habe schon vor zehn Jahren immer mal mehr oder mal weniger intensiv portugiesisch gelernt. Die Kosten dafür sind überschaubar, viel Wissen ist frei zugänglich. Habe nach portugieischen Rezepten gekocht (was auch direkt dazu geführt hat, vegane Varianten zu erfinden). Immer wieder bin ich nach Portugal gereist, wenn ich konnte. Das alles-davon bin ich überzeugt-hat mich der Realisierung meines Traumes näher gebracht.
Was passiert, wenn wir uns immer wieder arrangieren, unsere Herzenswünsche wegdrängen, die Scheuklappen aufsetzen und uns so unsere zuweilen arg unzufrieden machende Alltags“scheisse“, pardon, ich meine natürlich Alltags“routine“ schönreden und nach dem Motto handeln: „Wenn ich erstmal in Rente bin, dann…“? Immer wieder auf Nummer sicher gehen und in der „Komfortzone“ bleiben, die uns häufig unglücklich macht?
Normalerweise passiert: NICHTS. Rein GAR nichts. Wir warten dann vielleicht ewig mehr oder weniger unbewusst auf Impulse von aussen. Den „richtigen“ Zeitpunkt. Das Jobangebot auf Hawaii aus heiterem Himmel. Den Herrn von der Lottogesellschaft mit dem Geldköfferchen vor unserer Haustür. Ich übertreibe ein wenig. (Mit Absicht.)
Soll ja auch schon vorgekommen sein, dass man sowas erlebt.
Wenn wir aber ehrlich sind, ist es doch oft eher so, dass wir uns oft in die blasse Blaupause unserer grossen oder kleinen Träume, die uns mal wichtig waren und die wir sehnsüchtig verfolgt haben, flüchten. Was bleibt, ist die Illusion von „irgendwann mal“. Häufig gepaart mit Wehmut, dass es ja wahrscheinlich doch „nichts wird“-ganz so, als wäre die Entwicklung unseres Lebens etwas komplett Schicksalhaftes, das wir nicht selbst in der Hand haben. Ein Traum ist eben oft für uns nichts reales, nichts was man greifen oder gar in die Realität bringen kann oder sollte. Man will ja schliesslich kein Spinner sein. Was sollen denn die Leute denken?? Träume sind etwas, dass man am besten gleich abschüttelt. Schliesslich sollte man auf dem Boden der „Tatsachen“ bleiben. Aber was passiert, wenn wir den Boden so bereiten, dass unsere Träume zur Tatsachen werden?
„Dream on, dream on, dream on, dream until your dreams come true!“ hat mal ein kluger Rocksänger gesungen. So machen wir´s.
Wenn du lernen möchtest, wie du die Dinge in deinem Leben bewusster lenken kannst, sie in die Manifestation bringen kannst, deinen Seelenweg finden kannst, dann wäre vielleicht ein ThetaHealing Kurs für dich genau das richtige. Ich bin mir sicher: ohne meine ThetaHealing Erfahrungen und -ausbildungen wäre ich kaum jetzt da, wo ich bin. Aktuelle Kurstermine findest du hier auf der Seite.
Uta